Wien gilt als Stadt mit der hochsten Lebensqualitat weltweit. Ein Grund dafur durfte die mentale Infrastruktur ihrer (Ur-)Bevolkerung sein. Diese pflegt einen Humor, der als Schmah" beruhmt-beruchtigt ist. Aber Vorsicht: Schmah ist nicht nur eine lokale Spielart des Witzes, sondern gelebte Philosophie. Der grantelnde Wiener, der die Todessehnsucht in den Genen hat, braucht den Schmah, um in einer schmahlosen, kalten Welt uberleben zu konnen. Der Schmah erleichtert das Leben, indem er dessen latenten Irrsinn herausschalt und pointiert. Der wie anders? Wiener Feuilletonist Edwin Baumgartner traut sich als erster an das Phanomen des Schmah heran und erkundet es ebenso witzig wie weise. Von Moser und Muliar bis hin zu den Schmahbiotopen Beisl und Wurstelstand nach dieser Lekture sage niemand mehr, er kenne Wien nicht.