Die Reihe Die achtzigbandige Reihe "Die Gotter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archaologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhange zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn moglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit. Daneben werden auch jeweils Moglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion fur die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Moglichkeiten der Menschen in ihr zu beschreiben. Das Buch Alle fruhen Kulturen, die als Stamm und noch nicht als Konigtum organisiert gewesen sind, trafen sich regelmaßig, um die Angelegenheit der Gemeinschaft zu besprechen und um uber Streitfalle zu entscheiden. Diese Treffen wurden von den Germanen "Thing" genannt. Dabei ging es nicht immer friedlich zu - es gab auch die Kunst der Beleidigung. An den Hofen der Fursten wurde manchmal um die Wette beleidigt und mehr oder weniger bissig argumentiert, aber auch vor Schlachten pflegte man seinen werten Gegner mit erlesenen verbalen Gemeinheiten zu beschenken. Spater wurde diese Taktik benutzt, um z.B. Ritter aus ihren Burgen zu locken, wo sie gut geschutzt waren - das nennt man dann eine Provokation, ein "Herausrufen" (damit man den Herausgerufenen leichter umbringen konnte ...). Auf dem Thing gab es schließlich auch immer die Moglichkeit, den Streitfall durch einen Zweikampf zu entscheiden - man ging davon aus, dass der, der im Recht war, von den Gottern unterstutzt wurde und daher siegte. In diesem Buch werden diese drei Arten des Treffens beschrieben: das Thing, der Beleidigungs-Wettstreit und der Zweikampf - insbesondere ihre religios-magischen Aspekte.