Akademische Arbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Padagogik - Padagogische Psychologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Das Bedurfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung ist uns aus dem alltaglichen Erleben gut zuganglich, denn kaum jemand wird bestreiten, dass wir im Allgemeinen angenehme Zustande anstreben und unangenehme Erfahrungen vermeiden wollen. Und wir sind zu erheblichen Anstrengungen bereit sind, um hierin erfolgreich zu sein. Auch in der Psychologie wird diesem psychischen Grundbedurfnis schon seit langem eine zentrale Rolle beigemessen, wie den von mir ausgewahlten Darstellungen aus psychoanalytischer und lernpsychologischer Sicht unmittelbar zu entnehmen ist. Sigmund Freud (1856 - 1936), der Erfinder der Psychoanalyse, hat dieses Bestreben des Menschen nach Lustgewinn und Unlustvermeidung als Lustprinzip bezeichnet und zudem noch als ein Bedurfnis verstanden, das zu seiner sofortigen Befriedigung drangt und dabei auf einen großtmoglichen Lustgewinn abzielt. Deshalb sei es nach Freud auch wichtig, dieses starke menschliche Streben nach Lustgewinn einer Kontrolle zu unterwerfen, damit es nicht in bedrohliche Konflikte mit den Anforderungen der Alltagsrealitat oder ethischen sowie sozialen oder gesellschaftlichen Forderungen gerat. Lerntheoretiker, wie zum Beispiel der US-amerikanische Psychologe Burrhus F. Skinner (1904-1990), haben der Befriedigung dieses Grundbedurfnisses ebenfalls eine besondere Bedeutung zugewiesen. Auch nach Skinners Auffassung sind Menschen bestrebt, durch ihr Verhalten Positives zu erleben und Unangenehmes zu vermeiden. Beides lasst sich am ehesten uber unterschiedliche Verhaltensverstarkungen erreichen. Durch eine positive Verstarkung des Verhaltens etwa in Form von materiellen oder sozialen Verstarkern, wie zum Beispiel Belohnungen, Lob oder Anerkennung, konnen bei der Person positive Gefuhle hervorgerufen werden; durch negative Verstarker, wie Flucht oder Vermeidung, besteht die 'Belohnung' in der Abschwachung oder Beendigung von etwas, das von Menschen als unangenehm, schmerzhaft, peinlich oder negativ erlebt wird.