Ein Erzahler, moglicherweise ein ehemaliger Monch, blickt zuruck auf sein Leben: Kindheit und Jugend hatten darin keinen wahrhaftigen Platz, Vater und Mutter spielten nicht die ihnen zugedachte Rolle. Sein Weg fuhrte ihn vom Glauben zum Zweifeln, vom Dorf in die Stadt. Der Stadt entflieht er in die Einsamkeit seiner Klause. Dort versucht er in Worte zu fassen, was ihn fassungslos macht, spurt den Gebeten nach, die einst so viel Kraft besaßen, vor dem Sturz Gottes
In seinen neuen Gedichten sucht Friedrich Ani das Transzendente im Alltaglichen, die Gemeinschaft in der Einsamkeit und immer wieder die Erlosung durch Worte. Er erweist Vorbildern und Wegbegleitern die Ehre, gedenkt der Großen wie der Übersehenen. Muhelos wechselt er von der hohen Form zum Profanen, vom frei fließenden Sprachstrom zum Stakkato. Hier und da ein versteckter Reim, ein Psalm, ein Gesang und manchmal launige Verse voller Übermut. Immer nah am Menschen, nah an unserer Lebenswirklichkeit.