Mit dem Wort "Philosophie" verbindet man gewohnlich den Versuch, ein umfassendes Weltbild zu entwerfen und zu begrunden. Die Metaphysik ist das Herzstuck dieser theoretischen Unternehmung. Über den Bereich des naturwissenschaftlich Überprufbaren hinaus versucht die Metaphysik letzte Grundfragen vor dem kritischen Auge der Vernunft zu prufen: Gibt es Bestandiges, oder ist alles im Fluss? Gibt es nur Materie oder auch Geist? Gibt es Freiheit, oder ist alles determiniert? Gibt es autonome Personen oder nur das biologische Lebewesen Mensch? DIE WIRKLICHKEIT DES ABSTRAKTEN Das Universalienproblem ist eines der großen "Schlachtfelder" der abendlandischen Geistesgeschichte. Gibt es neben den konkreten Einzeldingen in Raum und Zeit auch noch eine Dimension des Allgemeinen, Abstrakten und Überzeitlichen? Ist die Mathematik eine Wissenschaft, die den Bereich des Abstrakten erforscht? Konnen wir das Verstehen von Sprache nur erklaren, wenn wir einen Bereich der Ideen annehmen, der von einem verstehenden Sprecher geistig erfasst wird? Die drei klassischen Antwortversuche auf diese Fragestellungen: Platonismus, Konzeptualismus und Nominalismus.