Kein Volk von Ja-Sagern: Ein uberraschender Blick auf die Stimmung im Nationalsozialismus
Waren die Deutschen nach 1933 ein Volk von Jublern und Ja-Sagern? Die Mehrheit der Deutschen sei nach 1933 von einer rauschhaften nationalen Aufbruchstimmung ergriffen worden und habe sich uberraschend schnell den neuen Machthabern angeschlossen, so lautet das gangige Urteil uber die Zeit der Nazi-Diktatur. Es halt sich hartnackig und pragt bis heute unsere Vorstellung von der »Machtergreifung« und ihren Folgen.
Dieses Bild einer »Zustimmungsdiktatur« stellt Peter Longerich, einer der renommiertesten Historiker des Nationalsozialismus und Autor zahlreicher Bestseller, in seinem neuen Buch infrage. Auf der Basis von vielen tausend zeitgenossischen Berichten von verschiedenen Dienststellen der NS-Diktatur und jenen des sozialistischen Exils, die bisher in ihrer Gesamtheit noch nicht ausgewertet wurden, legt Longerich die erste Gesamtdarstellung der Volksstimmung im Dritten Reich vor. Sie zeigt, dass die Unzufriedenheit mit dem Regime in der Bevolkerung viel großer war als bisher angenommen. In samtlichen Bevolkerungsgruppen, von den Bauern uber die Arbeiterschaft bis zur burgerlichen Mitte, war sie weit verbreitet die »Volksgemeinschaft« erweist sich somit vor allem als ein Mythos der NS-Propaganda. Ein augenoffnendes Buch, das unseren Blick auf die Grundlagen und den Machtcharakter des NS-Regimes verandern wird.