Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Wohnen, Stadtsoziologie, Note: 1,3, Universitat Luneburg (Kulturorganisation und - vermittlung), Veranstaltung: Zur Organisation von Kultur in der Stadt, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen der Globalisierung und des freien Waren-, Dienstleistungs- und Arbeitnehmerverkehrs in der Europaischen Union stehen die stadtischen Metropolen heute in einem Wettbewerb um okonomisches, kulturelles und soziales Kapital. Folge sind kulturpolitische Strategien, welche Kultur als Standortfaktor in den Mittelpunkt rucken. Die Erzeugung kreativer Milieus und Bereitstellung eines breiten Angebots kultureller Konsummoglichkeiten ist Teil eines umfassenderen Konzepts, innerhalb dessen Kulturpolitik als Teil einer stadtischen Markenpolitik und einer Marktlogiken folgenden Wirtschafts- und Stadtentwicklungspolitik angesehen wird. Das Regierungsprogramm 2004-2008 der christdemokratischen Regierung Hamburgs stellt ein Beispiel eines Stadtentwicklungskonzeptes dar, welches die Wirtschafts-, Sozial- und Kulturpolitik an einer allen ubergeordneten Wettbewerbs- und Imagepolitik unter dem Leitbild der Wachsenden Stadt ausrichtet. In dieser Arbeit sollen die Leitgedanken dieses Programms und an einigen Beispielen Aspekte der Kultur- und Stadtentwicklungspolitik Hamburgs vorgestellt werden, um sie anschließend in das Creative City - Konzept Charles Landrys einzuordnen. Das Creative City - Konzept beschreibt eine neue Methode der strategischen Stadtplanung, nach der sich die Erzeugung kreativer Milieus und die daraus folgende Attraktivitat einer Stadt gezielt beeinflussen lasst, und spiegelt sich teilweise in der Hamburger Kulturpolitik wider, wobei diese aber wichtige Aspekte vernachlassigt. Des Weiteren wird der Creative Class - Ansatz Richard Floridas vorgestellt, der ebenfalls in seiner Grundidee in der Hamburger Marketing-Strategie wieder zu erkennen ist. Eine Gegenuberstellung der Gedanken Richard Floridas mit der Kulturpolitik und dem Kulturmarketing Hamburgs wird jedoch zeigen, dass sich der Creative Class - Ansatz hier nur unzureichend widerspiegelt. Im letzten Abschnitt werden die Ökonomisierung der Kulturpolitik und deren Folgen kritisierende Ansatze naher dargestellt, dabei diesen zugrunde liegende Begriffe wie 'Neue Urbanitat', 'Festivalisierung' und 'Disneyfizierung' erlautert und die Kulturpolitik Hamburgs anhand dieser Ansatze kritisch bewertet. Abschließend werden Hamburger Kulturprojekte vorgestellt, die sich zu ihrer Gegnerschaft zur Hamburger Kultur- und Stadtentwicklungspolitik bekennen.