Wir mussen der Wahrheit ins Gesicht sehen, sagt Jonathan Franzen, der sich seit vielen Jahren mit Themen des Umweltschutzes beschaftigt. Das Spiel ist aus, wir werden den Klimawandel nicht mehr kontrollieren, die Katastrophe nicht verhindern konnen. Das Pariser Abkommen, das Zwei-Grad-Ziel, "Fridays for Future", die Bepreisung von CO: alles zu spat, nachdem 30 Jahre lang vergeblich versucht wurde, die globale Erwarmung zu reduzieren.
Aber das ist kein Grund zum Aufhoren und schon gar nicht das Ende von allem. Wir sollten uns vielmehr neu darauf besinnen, was uns wichtig ist. Deshalb, so Franzen, wird es jetzt Zeit, sich auf die Folgen vorzubereiten, zum Beispiel auf Brande, Überschwemmungen und Fluchtlingsstrome. Es geht aber auch darum, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um unsere Gesellschaften, unsere Demokratien zu festigen.
Dieses Buch ist ein kampferisches Pladoyer dafur, die Grenzen unserer Moglichkeiten nicht zu Lasten dessen zu leugnen, was sich erfolgreich verandern lasst. Es enthalt neben einem Essay und dem bislang unveroffentlichten Vorwort des Autors ein Interview, das er der Zeitung "Die Welt" im Juli 2019 zur Klimakrise gegeben hat.
"Wenn unser Planet uns am Herzen liegt, und mit ihm die Menschen und Tiere, die darauf leben, konnen wir zwei Haltungen dazu einnehmen. Entweder wir hoffen weiter, dass sich die Katastrophe verhindern lasst, und werden angesichts der Tragheit der Welt nur immer frustrierter oder wutender. Oder wir akzeptieren, dass das Unheil eintreten wird, und denken neu daruber nach, was es heißt, Hoffnung zu haben." Jonathan Franzen