Windenergienutzung war vor hundert Jahren in Bayern selbstverstandlich und weit verbreitet. Ein Witz? Keineswegs. Isidor Leeb, Urgroßvater der Autorin, stellte schon seit den 1880er Jahren in seinem Handwerksbetrieb in Niederbayern Windrader her. Die Idee dieser "Windmotoren" kam aus Nordamerika und wurde hier in Bayern von einzelnen Technikpionieren aufgegriffen und realisiert. Eingesetzt wurden die Windrader vor allem in der Landwirtschaft: sie trieben Wasserpumpen an, aber auch Maschinen und Dynamos. Die Autorin skizziert die Entstehung und den "Weg" der Windmotoren von Amerika bis nach Niederbayern. Die Leistung der Pioniere, die diese technische Neuheit hier einfuhrten, steht dabei im Mittelpunkt. Denn die Windrader waren ein Segen fur die vielen abgelegenen Hofe, sie bedeuteten Erleichterung und Fortschritt - und bis in die 1950er Jahre pragten sie die bauerliche Landschaft Ober- und Niederbayerns bis weit hinein nach Oberosterreich. Und obwohl das Thema heute so aktuell erscheint: die Pioniere und ihre faszinierende Technik sind vollig in Vergessenheit geraten. Nach ihrer ersten Veroffentlichung "Wie die amerikanischen Windrader von Niederbayern nach Indien kamen", in der es um einen Windmotoren-Export nach Indien in den 1920er Jahren ging (ISBN 978-3-7528-6968-2), rundet die Autorin mit dem hier vorliegenden Band die Geschichte der Leeb-Windrader ab.