Stell dir vor, es ist Kapitalismus und keiner kann mehr mit. Wem nutzt es, wenn alles rundherum wachst und wachst, aber die einen zu wenig Geld und die anderen weder Kraft noch Zeit haben, am gewachsenen Wohlstand teilzuhaben. Haben wir zu wenig Zeit, herauszufinden, was fur uns gut ware? Die Zeit und das Leben. Haben wir beides nicht mehr im Griff? Wir leben heute in einer Gesellschaft ohne Zeit. Mit dieser und noch weiteren Thesen beschaftigt sich der ORF-Journalist Hans Burger und geht im 2009 gefuhrten Gesprach mit dem langjahrigen Doyen der osterreichischen Nationalokonomie, Kurt W. Rothschild, unter anderem der Frage nach, warum Unsicherheit der großte Feind des Konsumkapitalismus ist. Dadurch macht er deutlich, dass wir Menschen mehr sind als bloß berechenbare Zahlen und Daten. Wir haben Gefuhle und suchen Erfullung unserer (sozialen) Bedurfnisse, die sich durch zahlreiche Werbestrategien gewiefter Konzerne unwissentlich zu vermehren scheinen. Haben wir uberhaupt noch Zeit, uns allen Bedurfnissen ausfuhrlich zu widmen? Zerbricht der Kapitalismus schließlich an der Überforderung des Menschen?