Als Vorsitzender der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus erlebt Dervi Hzarc das, was nach den Ereignissen des 7. Oktober in Deutschland in Gang gesetzt wird, aus einer besonderen Perspektive. Seit Jahren kampft er fur gelebte Vielfalt, gegen Hass in Bildung und Schule in einem Land, das sich endlich als Migrationsgesellschaft zu verstehen beginnt, doch nun drohen wieder genau wie nach dem 11. September die altbekannten Gefahren: Vereinfachungen, Anschuldigungen, das Auslagern der Schuld, die gedankenlose Ausgrenzung seitens der Mehrheit. Wieder muss er sich stellvertretend fur so viele einen Weg bahnen zwischen Hass und Haltung, muss ganz praktisch helfen dabei, die heftig auseinandertreibenden Emotionen und Identitaten zu versohnen, um das Lernen zu ermoglichen und das Erinnern nicht zu gefahrden.
Zwischen Hass und Haltung erzahlt von einer besonderen Bildungsreise. Sie beginnt im postmigrantischen Berlin zu einer Zeit, in der jemand wie Dervi Hzarc schmerzend selbstverstandlich nicht dazu gehort. Und sie fuhrt ihn schließlich in die Verantwortung, die Bedingungen fur ein gelingendes, vielfaltiges Zusammensein jeden Tag neu zu formulieren.