Ist die Philosophie zu einer trocknen akademischen Disziplin geworden, welche nur Wissensgebiete auslotet und keine Eigendynamik mehr hat? Fruher hatte sie entscheidende Anstoße von Abenteurern wie Odysseus, Marco Polo und Kolumbus und von weitgehend außerhalb der Gesellschaft stehenden Menschen wie Leonardo da Vinci oder Galileo Galilei bekommen. Der Autor hatte in vier Buchern bereits beschrieben, wie eine bisweilen abenteuerliche ungewohnliche Nachkriegsentwicklung ihn zu einer neuen modernen Philosophie abseits der an Hochschulen etablierten Wege gefuhrt hat. Nicht Fragen nach Entstehung und Vergehen, Einordnen und Abgrenzen, sondern die Entwicklung selber steht dabei im Mittelpunkt. Abenteuer scheinen die Menschen wieder und wieder entscheidende Schritte voran zu bringen. Die etablierten Wege fuhren zu Wachstum, welches Grenzen respektieren muss, wahrend Entwicklung in einem allgemeineren Sinn durchaus bestehende Grenzen uberschreiten kann. Damit gemeint sein konnen gleichermaßen Naturvorgange, unser privates Leben (z.B. Tabus) als auch das politische und wirtschaftliche Leben (Grenzkonflikte). In moglichst knapper, aber lebendiger Darstellung wird gezeigt, dass die bisherige klassische Philosophie im wesentlichen auf Raum- und Zeit-Vorstellungen beruht, ahnlich wie die Funktionen der klassischen Mathematik, auf welcher Vorstellungen von Wachstum basieren. Die neue Mathematik der Fraktale dagegen, welche bislang meist nur durch schone geometrische Figuren bekannt waren, kann Vorstellungen von Entwicklung begrunden, die von den Dimensionen Raum und Zeit weitgehend unabhangig und statt dessen von den Unterschieden aufeinander folgender Generationen bestimmt sind. Humanistischen Kategorien wie richtig und falsch, gut und bose oder authentisch und "fake" andern sich auch im Laufe aufeinander folgender Generationen. Zwischen diesen Extremen kann man sich daher auch wie bei Fraktalen zwischen Ordnung und Chaos orientieren.