Wenn in einer Familie Kinder mit und ohne Behinderung miteinander aufwachsen, sind nicht nur die Eltern gefordert. Auch die Geschwister sind beteiligt: wenn es darum geht, auf den autistischen Bruder aufzupassen, oder wenn sie zur Therapiestunde der geistig behinderten Schwester mitgenommen werden - vielleicht mehrmals pro Woche. Die Geschwister stellen ihre Wunsche oft zuruck, weil das behinderte Kind zuerst versorgt werden soll. Sicherlich nicht immer freiwillig und nicht immer gern. Die Geschwister nehmen Rucksicht, und sie tragen fruh einen Teil der Verantwortung fur das behinderte Kind. Die Belastungen fur die Geschwister konnen schwer wiegen, sie konnen aber auch eine Chance sein. Ilse Achilles beschreibt, welche Chancen und Risiken mit der besonderen Familienkonstellation verbunden sind. Sie zeigt an vielen Beispielen, wie Eltern und soziales Umfeld die Entwicklung der Geschwister unterstutzen und Gefahrdungen vermeiden oder verringern konnen.