Hinter den viel geruhmten neuen Vatern verbergen sich meist nur zwei Vatermonate ein Abenteuer-Kurzurlaub. Fur Tillmann Bendikowski dagegen ist die Zeit als Vollzeitvater von drei Sohnen (nicht aus Not, sondern freiwillig) eine langjahrige Forschungsreise in das unbekannte Land der Mutter. Dabei stellte er verwundert fest, dass Mann unter Muttern selbst mutterliche Zuge entwickelt. Sei es in Abwehr ubergriffiger Sauglingskursleiterinnen oder von Kinderschuhverkauferinnen, sei es im Umgang mit einer spezifischen Raum-Legasthenie.
Die Ironie, mit der Bendikowski von seinen Abenteuern im Land der Mutter erzahlt, ist zu großen Teilen Selbstironie. Wenn Manner das Mutter-Land erobern, scheint ihm selbstkritische Zuruckhaltung angeraten. Nur dann werden sich neue Formen des Zusammenlebens von Muttern und Vatern entwickeln. Auf der schwierigen Gratwanderung als mannliche Mutter gelingt ihm ein amusant-nachdenklicher Abenteuerbericht.