Zarathustra kehrt zuruck! Auch dieses Mal, im zweiten Teil, wird er nicht mude zu streiten, zu provozieren und sich bis in die hochsten Hohen des menschlich Denk-und Fuhlbaren zu exaltieren. Doch dazwischen gibt es immer wieder beruhrende Momente großter Empfindsamkeit und einsamen Leidens, die diesen zweiten Teil, vielleicht mehr noch als den ersten, zum Zeugnis großer Dichtung werden lassen. Man hore nur das "Nachtlied" mit Worten wie: "Aber ich lebe in meinem eigenen Lichte, ich trinke die Flammen in mich zuruck, die aus mir brechen..." Aber auch philosophisch hat Nietzsches' Zarathustra etwas Neues zu sagen. Da anschließend, wo er aufgehort hat, beim Über-Menschen, geht er nun, ganz seinem dionysischen Wesen entsprechend, weiter zu neuen Ufern, zu neuen Hohen. Was Nietzsche hier im zweiten Teil seines "Zarathustra" vor uns ausbreitet, ist diesmal die Idee des Willens zur Macht. Jener Wille ist aufs Engste mit dem Lebendigen verbunden, das immer auch ein Wagnis ist und eine Gefahr...! Zusatzlich zum kompletten zweiten Teil des "Zarathustra" enthalt das Horbuch einen einfuhlsamen Essay Stefan Zweigs uber Friedrich Nietzsche und dessen tragisches Leben, entnommen aus Zweigs Monografie "Der Kampf mit dem Damon - Holderlin Kleist Nietzsche". Der Sprecher Volker Braumann liest vorwiegend große, aber noch nicht komplett als Horbuch vorliegende Texte aus der Philosophie ein. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf Platons Gesamtwerk und Arthur Schopenhauers "Die Welt als Wille und Vorstellung". Weitere Autoren im Programm sind unter anderem Sigmund Freud und Friedrich Nietzsche.