Das prozessrechtliche Institut des amicus curiae (Freund des Gerichts") hat insbesondere seit den 1990er Jahren eine Internationalisierung erfahren und Eingang in das Volkerverfahrensrecht gefunden. Dieses Buch legt eine umfassende empirische Bestandsaufnahme der amicus curiae-Praxis einer reprasentativen Auswahl internationaler Gerichte vor und greift die organisierte Zivilgesellschaft als pragende Akteurin heraus. Unter Berucksichtigung gerichtsspezifischer Besonderheiten umfasst die Bestandsaufnahme die Rechtsgrundlagen und Beweggrunde sowie die bisherige Zulassungs- und Berucksichtigungspraxis und soll den theoretisch-konzeptionellen Debatten eine praktische Perspektive gegenuberstellen. Die anschließende gerichtsvergleichende Betrachtung veranschaulicht den vor internationalen Gerichten etablierten Verfahrensstandard, den Einfluss der Stellungnahmen zivilgesellschaftlicher Organisationen auf die Rechtsprechung der internationalen Gerichte sowie die Arten, Funktionenund Potentiale zivilgesellschaftlicher amici curiae in internationalen Gerichtsverfahren.