Dieses Buch ist das "Antimarchen" eines sanftmutigen, gastfreundlichen und sentimentalen Italiens der Muttersohnchen. Es ist ein Schlag ins Gesicht jener zivilen und demokratischen Gesellschaft, die immer noch die Schreie nach Freiheit aus den Gettos eines Inhaftierungssystems fur Fluchtlinge und Einwanderer uberhort. Anhand des Paradigmenwechsels vom Auswandererland zur Anlege-stelle zeigt Di Luzio auf, wie die eigene Geschichte verdrangt wurde. Es behauptete sich namlich eine Kultur der Diskriminierung, die durch offentliche Narrative unterstutzt wird, die obsessiv von der Überschwemmung durch Auslander sprechen. Migranten in Italien werden kriminalisiert. Ihre Menschenrechte werden mit Fußen getreten. "In diesem Buch haben wir die Haupteigenschaften der Einwanderungsgeschichte nach Italien zusammengefasst. Wir haben die Anmaßung des sanftmutigen und gastfreundlichen italienisches Volk aufgezeigt.... Die Einwanderung wird so sehr als Problem der offentlichen Ordnung angegangen, dass 80% der damit verbundenen Ausgaben fur ihre Unterdruckung (ethnische Gefangnisse, Eindammung und militarische Unterdruckung der illegalen Einreisen, Hafteinrichtungen fur illegale Einwanderer, Abschiebungsverfahren usw.) und nur die restlichen 20% fur die Inklusionspolitik bestimmt sind! Schließlich ist der Krieg gegen die illegale Einwanderung nichts als eine Flagge der Propaganda. Denn mehr als 95% der Einwanderer, die heute legal in Italien leben und arbeiten, haben alle einen mehr oder weniger langen Zeitraum der Illegalitat hinter sich... Wir haben auf die entscheidenden Tatsachen und den Wendepunkt von 1989, die Wahl der Null-Toleranz der neunziger Jahre und die Politik der Kriminalisierung von Einwanderern des neuen Jahrtausends hingewiesen. Dieser Medienprozess wird von einer lebhaften und rachsuchtigen Sprache unterstutzt, die sich dank der italienischen Presse behauptet und einen großen Teil der offentlichen Meinung in Bann gezogen hat.