Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,5, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Einfuhrung in die philosophische Ethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Nikomachische Ethik gilt als wichtigster Text der aristotelischen Ethikkonzeption, bei welchem es sich, im Gegensatz zur fragmentarisch uberlieferten Eudemischen Ethik und zur Magna Moralia, deren Authentizitat umstritten ist, um ein in sich koharentes, abgeschlossenes Buch mit systematisch - logischem Aufbau handelt. Das inhaltlich dichte und komplexe Werk, das zu den Moralphilosophien des Altertums zahlt, beeinflusste die Philosophiegeschichte des Abendlandes bedeutsam und scheint bis heute kaum an Aktualitat eingebußt zu haben. Keine 'Anleitung' zum vollkommenen Leben gibt sie oder postuliert solch einen Menschen, was sie von den anderen Denkschriften der Antike absetzt. Ihr Thema, als erste Abhandlung uberhaupt, besteht aus der phanomenologischen Bestandsaufnahme der gegebenen ethischen Tatsachen, was auch die gegenwartige Philosophie als eine ihrer bedeutsamsten Aufgaben ansieht. Ausgearbeitet wird in der Nikomachische Ethik die Lehre von der Sittlichkeit oder Tugend, durch welche der Mensch seine Bestimmung erfullt, seine eigentumliche Vollendung, und infolgedessen glucklich wird. Ein Gut, das hochste Ziel, wird erstrebt von allem Lebendigen, ebenso vom Menschen, fur welchen die Gluckseligkeit dies darstellt. Auf die jenseitige Gluckseligkeit jedoch legt Aristoteles sein Augenmerk kaum, vielmehr setzt er sich mit der diesseitigen und irdischen auseinander. Mit der im ersten Buch der Nikomachischen Ethik eingefuhrten Begriffskonstellation agathon, eudaimonia und areté soll sich nun die folgende Arbeit auseinandersetzen. Zunachst werden die Begriffe einzeln gemaß ihrer Herleitung und Bedeutung erlautert, und anschließend ihr Zusammenhang grundlich herausgearbeitet und kurz diskutiert. Den Ausgangspunkt der Nikomachischen Ethik und die Grundlage der zu erklarenden Begriffskonstellation bildet die Frage nach dem letzten Ziel des Handelns, dem hochsten Gut des Menschen.