Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Mittelalter, Fruhe Neuzeit, Note: 1,3 (Sehr gut), Albert-Ludwigs-Universitat Freiburg, Veranstaltung: Bernhard von Clairvaux und seine Zeit, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bernhard von Clairvaux. Man kann ihn wohl als eine der bedeutendsten Personlichkeiten des Mittelalters bezeichnen. Wie kaum ein anderer pragte er seine Zeit, die von 1090 bis 1153 reichte, durch theologische, politische und mystische Schriften. Durch seine Leidenschaftlichkeit, sein besonderes Charisma und die Fahigkeit, seine korperliche Hulle in mystischer Meditation verlassen und sich so einen Einblick auf das gottliche Schaffen erhaschen zu konnen, muss er wohl viele Menschen in seinen Bann gezogen haben. Nicht umsonst wurde er bereits im Jahre 1174 von Papst Alexander III. heilig gesprochen und galt ab 1830 als 'Doctor ecclesiae', als Papst Pius VIII. ihm diesen Titel verlieh. In dem Begriff, 'Bernhardinische Epoche', den Dinzelbacher verwendete, um die Zeitspanne von Bernhards Wirken zu kennzeichnen, spiegelt sich wohl am besten, wie bedeutend sich die Person und das Schaffen des Abtes von Clairvaux auf das Hochmittelalter ausgewirkt haben muss. Die Polemik, die seit der Grundung des Templerordens, des ersten geistlichen Ordens, der sowohl monchische Lebensformen vertrat, als auch das Waffenhandwerk ausubte und somit zwei unvereinbare, strikt getrennte Stande des Mittelalters - den der Betenden und den der Kampfenden - in einer Symbiose zu vereinen suchte, wieder aufkam, schien zu bestatigen, dass die Verwirklichung der allegorischen Gestalt des miles christianus noch nicht als konkrete Form ausgereift war und einer Legitimierung, ja, man konnte sogar von einer Art Doktrin sprechen, bedurfte. Hierzu trat nun Bernhard von Clairvaux auf, der in seiner Schrift Ad milites Templi. De laude novae militiae den jungen Orden mit allen Kunsten der Rhetorik gegen die Zweifler und Kritiker der Gemeinschaft verteidigte. In den folgenden Abschnitten sollen die Entstehung des Templerordens, das Konzil von Troyes und die bernhardinische Schrift, Ad milites Templi. De laude novae militiae, auf der das Hauptgewicht dieser Arbeit liegen soll, naher betrachtet werden. Abschließend, im letzten Punkt, soll versucht werden zu beleuchten, aus welchen Grunden der Abt von Clairvaux den Orden verteidigte, wie sein plotzlicher Seitenwechsel, vom Antimilitaristen zum Verfechter des Gotteskriegers und im Nachhinein sogar zum leidenschaftlichen Kreuzzugsprediger, zu erklaren ist und welche Auswirkungen seine Schriften im Nachhinein auf den Orden haben sollten.