Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Mittelalter, Fruhe Neuzeit, Note: 2,3, Universitat Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: 'St. Franz baut in der Stadt sein Haus ' , 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man die Kirchengeschichte der ersten Halfte des 12. Jahrhundert, so muss man sich unweigerlich mit der Person Bernhard von Clairvaux auseinander setzen. Der Sohn einer burgundischen Adelsfamilie suchte nach dem Tod seiner Mutter die Flucht aus dem irdischen Leben und die Nahe zu Gott in dem jungen Zisterzienserkloster Cîtaux, dessen Orden im Zuge der Reformierung des monastischen Lebens im 11. Jahrhundert gegrundet wurde. Fur den Orden der Zisterzienser, sollte er der wichtigste 'Seelenfanger' werden und als Abt von Clairvaux gingen von seinem Kloster circa 70 Filiationen aus und bis zu seinem Tod unterstanden ihm, inklusive der affiliierten, circa 164 Monasterien seiner geistigen Fuhrung. Doch dem jungen Monch, bei dem 'Frauen um ihre Manner und Sohne bangten', sollte die Zuruckgezogenheit des monastischen Lebens nicht lange vergonnt sein, da seine außergewohnlichen rhetorischen Fahigkeiten ihn weit uber die Grenzen Frankreichs bekannt werden lassen sollten. Mit dem Kirchenschisma von 1130 und der Parteiergreifung fur Innozenz den II. bekam er den Zutritt zur Buhne. Als Begleiter und Legat des Papstes fuhrte ihn sein Weg an die Konigshofe Europas und ließ ihn mit den wichtigsten Vertretern der Kirche in Kontakt kommen. Seine Predigten, Briefe und Reden machten ihn zum wichtigsten Diplomaten Innozenz', steigerten seine Popularitat und Autoritat dermaßen, dass er schon zu Lebzeiten an vielen Orten als lebender Heiliger verehrt wurde. Darum gebeten oder nicht, Bernhard nahm Einfluss auf kirchliche und politische Auseinandersetzungen, klosterliche Streitigkeiten und die Besetzung von Bischofsstuhlen, auch wenn diese Angelegenheiten außerhalb seiner Zustandigkeit lagen. Mit der Wahl Bernardo Pignatellis, zum Papst Eugen III. 1148, stand erstmals ein Zisterzienser und ehemaliger Schuler Bernhards an der Spitze der Kirche. Bernhard scheint dadurch an der Spitze seiner Einflussmoglichkeiten angekommen. Doch das Scheitern des II. Kreuzzuges, fur den Bernhard auf Befehl Eugens, neben Franz von Assisi, der wichtigste Werber war, dampfte seine Popularitat und stellte eine Wende im leben des Abtes da. Ziel dieser Arbeit ist es, seinen Werdegang zu einem der wichtigsten Kirchenpolitiker anhand des Verhaltnis Bernhards zu den beiden Papsten darzulegen und dadurch zu erklaren warum man kirchengeschichtlich uber das 12. Jahrhundert vom Bernhardschen Jahrhundert sprechen kann.