Annemarie hat einen Anruf von ihrer Freundin bekommen. Seit der Mittelschule in Grabin kennen sie sich. Alexandra kam aus Dobrylugk, Annemarie aus Stoporsk. Nachdem sie beide sehr erfolgreich die neunte Klasse abgeschlossen hatten, wollten sie Unterstufenlehrerin werden, bewarben sich am Institut fur Lehrerbildung in Leipzig. Sie hatten Sehnsucht nach der großen, weiten Welt, die fur sie die Messestadt Leipzig reprasentierte. Eine Absage erhielten sie. Die Begrundung lautete, dass die Platze bereits vergeben seien. Ihnen wurde empfohlen, ein Studium an der Henriette-Goldschmidt-Schule" aufzunehmen, um sich zur Kindergartnerin ausbilden zu lassen. Sollten sie mit diesem Vorschlag einverstanden sein, ist die Leitung des Institutes fur Lehrerbildung bereit, die Schule von ihrem Entschluss in Kenntnis zu setzen und ihre Bewerbungsunterlagen dieser Bildungseinrichtung zu schicken. Alexandra und Annemarie wahlten diesen Ausbildungsweg. Viele Jahrzehnte sind vergangen. Lehrerin sind sie nicht geworden. In der DDR wurden immer dringend Erzieherinnen gebraucht und Lehrerinnen. Wer einmal was war, blieb es auf Lebenszeit. Als alte Frauen erfahren sie, dass das Volkslied Kleine weiße Friedenstaube" eine Schopferin hat, eine Umsiedlerin, so die offizielle Bezeichnung der Heimatvertriebenen in der DDR. Bis jetzt uberlebt ..." erzahlt die Erinnerungen sogenannter Vertriebener. Es tauchen beruhmte Kunstler*innen auf und bekannte Politiker*innen. Eine Zeitreise, beginnend mit der Donau-Monarchie, dem Vielvolker-Staat Österreich-Ungarn bis in die Gegenwart, vermittelt ein Bild aus scheinbar langst vergangenen Zeiten mit deren vielen Volkern, Ethnien, deren Geschichte und Traditionen und Landschaften wie die Buckowina.