Mit dem Konzept der Partialfaschismen fordert die Arbeit zu einer kritischen Betrachtung popkultureller Produkte und Kunstler_innen auf, die nicht eindeutig als faschistoid zu definieren sind, jedoch mit Versatzstucken von Ästhetik, Mythen und romantisierenden Elementen arbeiten, die bereits im Faschismus prasent waren. Diese als Partialfaschismen bezeichneten Ideologiefragmente konnen in ihren Ursprungen bis in vorfaschistische Zeiten zuruckverfolgt werden. Die Arbeit zeigt, wie einzelne Haltungen, die spater zu einem Faschismus zusammengefuhrt werden konnten, nach 1945 auch außerhalb ewiggestriger Milieus uberlebten und heute in der Popkultur in einem scheinbar unbedenklichen Umfeld in abstrahierter Form wieder zum Vorschein kommen. Es geht jedoch nicht darum, (vermeintlich) unpolitische oder ironische Phanomene als rechte Propaganda zu diffamieren, sondern den Blick zu scharfen, um letztendlich zu erkennen, wie selbstverstandlich und oft unreflektiert partialfaschistische Elemente in der Popkultur zutage treten und alltaglich in Form von Musik, Filmen oder Videoclips konsumiert werden.