Im Bereich der Buchherstellung aber auch beim Vertrieb von Printprodukten fanden in den vergangenen Jahren weitreichende Veranderungen statt. Die Digitalisierung der Herstellungs- und Vertriebsablaufe stellt fur alle Akteure des Buchmarkts einerseits eine Herausforderung dar, andererseits bietet sie ihnen eine Vielzahl neuer Moglichkeiten. So entwickelte sich im Zuge dieser digitalen Wandlungsprozesse das book-on-demand-Verfahren. Kennzeichnend fur dieses Herstellungsprinzip ist, dass ein Buch erst dann gedruckt wird, wenn ein Kaufer es bestellt. Kosten fur Lagerhaltung oder die Produktion einer mehr- oder minder großen Auflage entfallen somit. Auf den ersten Blick scheinen sich vorrangig Hobbyautoren dieses Verfahrens zu bedienen, um ihre Publikationen kostengunstig und ohne Verlagsbeteiligung zu veroffentlichen. Das Self-Publishing-Prinzip wird jedoch in immer starkerem Maße auch von Berufs- und Expertenautoren genutzt. Immer haufiger setzen Firmen, Organisationen oder Bildungseinrichtungen das book-on-demand-Verfahren ein. Die mit Abstand wichtigsten Nutzer sind jedoch die Verlage, welche mit Hilfe dieses Verfahrens Millionen von Buchtiteln neu auflegen konnten. Den Lesern beschert das book-on-demand-Prinzip somit ein immer umfangreicheres Angebot an lieferbaren Titeln. Die vorliegende Untersuchung nahert sich dem Thema book on demand aus der Perspektive unterschiedlicher Buchmarktakteure. Experten aus den Bereichen Verlagswesen, Herstellung und Handel sowie Self-Publisher wurden zu ihren Erfahrungen mit dem Thema book on demand befragt. Im Ergebnis entstand so ein Gesamtbild, welches die vielfaltigen Chancen und den Nutzen dieses Verfahrens differenziert darstellt.