Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,3, Universitat Luneburg (Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: Lireratur und Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Brecht um 1953 die Buckower Elegien schrieb, war er bereits allseits bekannt. Über Nationengrenzen hinweg spielte man seine Stucke und las seine Gedichte. Überall auf der Welt hatte er sich Bewunderer, aber auch Feinde geschaffen. Denn eines steht außer Frage: Brecht war nicht nur ein großer Schriftsteller, sondern auch ein Politikum.1 In einer politisch hochbrisanten Zeit stand er zwischen Ost und West, mitten im Zentrum, dem heißesten Punkt des kalten Krieges, in Berlin und vertrat eine Meinung, die beide Supermachte das Furchten lehrte: Er rief auf zur Vernunft.2 Brecht schrieb Stucke von solch einer Brisanz, dass seine Person oftmals Thema in beiden deutschen Parlamenten wurde. Daruber hinaus wurde er zu einem politischen Sinnbild.3 Die Frage nach der politischen Gesinnung eines Mitburgers wurde in weiten Kreisen auf die Frage reduziert: 'Wie stehst Du eigentlich zu Brecht?' Das Wichtigste ist aber: Brecht war Kommunist. Er lebte aus freier Entscheidung in der DDR und arbeitete dort mit einem außerordentlichen Eifer daran, den Sozialismus voranzutreiben. Er schrieb Propagandagedichte und versuchte den Menschen, vor allem den Arbeitern und den Bauern, die sozialistische Idee naher zu bringen. Die Erziehung des Menschen und dessen Aufklarung waren die Motoren seiner unermudlichen Arbeit. Das alleine stand im Vordergrund fur sein Tun und naturlich die Vernunft. Denn uber sie versuchte er die Menschen zu erreichen und sie zu uberzeugen. Ihm war es wichtig, dass die Menschen einsahen. Er wollte niemanden zwingen, oder gar verblenden. Derart repressive Mittel lagen ihm fern, daruber hinaus hatte er sie auch keinesfalls notig. Seine Dichtkunst wusste zu beeindrucken, seine Sprache war klar und verstandlich, seine Botschaften leicht zu extrahieren, außerdem logisch und vernunftig. [...] 1 Vgl.: Muller, Kreuzzug gegen Brecht, S. 9 u. 2 Vgl.: Muller, Kreuzzug gegen Brecht, S. 7 o. 3 Vgl.: Muller, Kreuzzug gegen Brecht, S. 9