Die Briefe von Vincent van Gogh sind an dessen Bruder Theo und an seinen Freund E. Bernard gerichtet. Darin offenbart sich eine reiche Seelenwelt und eine besessene Arbeitsnatur. In der standigen Auseinandersetzung mit der Malerei versucht van Gogh seinem Bruder und seinem Kumpel zu vermitteln wie seine Anspruche, seine Beweggrunde, seine Motivation fur die Malerei aussehen. Auf der Suche nach Bildern fur die Ewigkeit, deren Motive er in der Welt des einfachen, schwer arbeitenden Volkes und der Natur zu erkennen glaubt setzt er in einer exakten und gut nachvollziehbaren Sprache seine Gedanken fur die Welt der Farben auseinander und beschreibt u.a. sehr genau, warum Fehler fur jeden außergewohnlichen Kunstler ein wichtiger Bestandteil ihrer Kunst sein mussen. Eine nicht zu erklarende Mystik, ein nicht zu deutendes Geheimnis liegt van Goghs Fruhwerk zu Grunde. Jenseits der Technik ist darum auch aus heutiger Sicht nicht nachzuvollziehen, warum gerade diese Fruhwerke van Goghs, in welchen seine personliche Technik eben noch nicht so ausgereift und geschult war wie zu spateren Zeiten, zu den wichtigsten und großartigsten seiner Werke gerechnet werden oder ist es gerade deswegen? Dazu passt das Zitat von Emile Zola: Das Herz der Kunst liegt im Wesen des Kunstlers", welches van Gogh ebenfalls als Argument anfuhrt. Leider existieren kurze Textpassagen innerhalb der Briefe, in welchen sich van Gogh in eine Art allumfassende Erklarung fur die Malerei verbal so verliert und diese seine These fur die Antwort auf alles" mit grotesken Argumenten aus bspw. religiosen Verknupfungen anreichert, dass man nur von einer gedanklichen Sackgasse sprechen kann, aber wer den Gottern zu nahe kommt.... Der Briefe van Goghs zweiter Teil.