Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 2,7, Westfalische Wilhelms-Universitat Munster (Germanistik), Veranstaltung: Das Nibelungenlied, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Die Rolle der Frau ist in vielen mittelalterlichen Heldenliedern sehr ahnlich. Ihre Rolle ist meist passiv. Die Frau scheint als Ausloser fur die verschiedenen Abenteuer des Helden zu fungieren oder dient als schmuckendes Beiwerk. Ein Beispiel ist Konrad Flecks 'Flore und Blanscheflur'. Hier reist Flore nach dem Verkauf von Blanscheflur in den Orient um sie zu befreien. Der Frau selbst wird meist keine aktive Handlung zuteil mit der sie ihre Lage verbessern konnte. Kriemhild und Brunhild dagegen, die weiblichen Protagonisten im Nibelungenlied, scheinen nicht in diese stereotype Frauenrolle zu passen. Ihre Handlungen und Charakterzuge sind wesentlich fur die Entwicklung und das Ende des Nibelungenliedes. Zu Beginn erscheint Kriemhild als hofische, angepasste und passive Hofdame. Sie verwandelt sich dann aber im zweiten Teil in eine morderische Intrigantin, die durch ihr Handeln das Schicksal der Burgunder besiegelt. Sie lockt Gunther und sein Gefolge an Etzels Hof und dort in eine todliche Falle. Im Gegensatz zu Kriemhild erfahrt Brunhild in ihrem Charakter eine entgegengesetzte Wandlung. Sie hat im ersten Teil einen aktiven Part, scheint aber im Verlauf der Aventiuren eine Charakterveranderung zu einer passiveren Rolle zu durchleben. Um dies mit Bestimmtheit sagen zu konnen, muss Brunhilds Charakter jedoch genauer untersucht werden.