Seid ihr mir gefolgt, meine lieben Leser, in das unermessliche Weltmeer, wenn ich euch zeigte, wie Kolumbus, kampfend mit tausendfachem Ungemach, es durchschiffte bis zu den Inseln Amerikas, so folgt mir auch jetzt in ein heimliches, stilles Stubchen, in dem ein Liebling des deutschen Volkes lebte und dichtete, ein Mann, geliebt, geachtet, verehrt vom Palast bis zur Hutte. Wie wenige vor ihm und nach ihm; ein Mann, fromm und treu und segensreich durch sein Wort, wie durch sein Tun, ich meine den edlen Christian Furchtegott Gellert, den Dichter der frommen Gotteslieder, die wir in unseren Gottesdiensten singen, und der lehrreichen Fabeln, die uns mit ihren darin verborgenen guten Lehren vor manchem Abwege schutzen, vor dem Unrechten warnen und zum Guten ermahnen; ein Mann, der selbst in seinem Leben uns ein schones Vorbild der Treue, der frommen Ergebung, der Demut und opferfahigen Christenliebe darstellt.