Simone de Beauvoir kampfte ihr Leben lang gegen Mythen, Vorurteile, Gewohnheiten. Dass man nicht als Frau zur Welt kommt, sondern dazu gemacht wird, ist der Satz, der sie beruhmt gemacht hat. Doch Beauvoir ist selbst zum Mythos geworden: zur Ikone des Feminismus, zum Vorbild der modernen, emanzipierten Frau, zur Konigin des Existentialismus, zur selbstbewussten Partnerin an der Seite Jean-Paul Sartres. Dabei wollte sie in ihrem Leben nichts verklaren. Ihrer Überzeugung folgend, dass man nichts verheimlichen darf, alles offengelegen muss, hat sie sich nicht davor gescheut, auch Enttauschungen und die dunklen Seiten ihrer Personlichkeit zu zeigen. Simone de Beauvoir wollte vom Leben alles, Luxus und Entsagung, Stetigkeit und Wandel. Sie glaubte, dass wir Menschen an Hoffnungen und Versprechen festhalten mussen, die letztendlich unerfullbar sind. Alois Prinz erzahlt ihr Leben zwischen dem Verlangen nach Gluck und der Treue zu einer Wirklichkeit, die keine Flucht erlaubt.