Seminar paper from the year 2006 in the subject English Language and Literature Studies - Literature, grade: 1,3, University of Cologne (Englisches Seminar), course: Hauptseminar 'Shakespearean Bodies', 32 entries in the bibliography, language: English, abstract: Im poststrukturalistischen Sinne ist die Wirklichkeit ein Konstrukt, das sich uber einen dynamischen Prozess fortwahrend neu konstituiert. Sie ist immer abhangig von dem jeweiligen Bedeutungskontext und der Bedeutung, die ihr zugewiesen wird. Diese Sichtweise der konstruierten Wirklichkeit erstreckt sich auch auf die Felder Geschlecht und Korper. Folglich sind auch diese Komponenten nicht Trager einer festen Bedeutung. Insbesondere Judith Butler hat diese Wahrnehmung von der konstruierten Geschlechteridentitat etabliert. Sie betont den Konstruktcharakter der Geschlechtsidentitat und ihre Abhangigkeit von den Diskursen der jeweiligen Kultur und Gesellschaft. Demnach ist Gender ein diskursives Produkt und muss immer im soziokulturellen Kontext gesehen werden. In dieser Arbeit soll gezeigt werden, dass auch in Shakespeares Dramen, hier am Beispiel der Tragodie Titus Andronicus 1 , der diskursive Charakter von Geschlechtsidentitat zum Ausdruck kommt. Hierzu soll zunachst einmal der Ansatz Judith Butlers in Kapitel 2 zum besseren Verstandnis naher erlautert werden. Daraufhin folgt in Kapitel 3 die Darstellung der Geschlechterdiskurse der Renaissance, die vor allem gepragt sind durch das so genannte Ein-Geschlecht-Modell. Kapitel 3.1 soll die Korperpolitik im Stuck selbst aufzeigen, die spezifiziert wird in Kapitel 3.1.1 durch die Darlegung von der Korrelation zwischen weiblicher Sexualitat und Macht. Dies soll an den beiden Frauenfiguren des Stucks festgemacht werden. Zum einen an Lavinia in Kapitel 3.1.1.1 und zum anderen an Tamora in Kapitel 3.1.1.2. Im Falle Lavinias ist deutlich zu erkennen, dass Identitat uber den Korper konstruiert wird und zwar in Abhangigkeit von der Unversehrtheit desselben. Es soll gezeigt werden, wie sich die Sicht auf Lavinia und ihre gesellschaftliche Position im Verlauf des Stucks wandelt und welche Rolle ihr Korper in diesem Kontext spielt. [...]