Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 2,0, Universitat Mannheim (Lehrstuhl fur Politische Wissenschaft III), Veranstaltung: Proseminar:Parlamente in Westeuropa, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Politiker seien wie Versicherungsvertreter - die einen verkaufen Versicherungen, die anderen das Volk - und zwar fur dumm. 1 So oder so ahnlich konnten einige Invektiven lauten, wie sie allsonntaglich an Stammtischen oder in Biergarten zu horen sind. Doch sind diese Vorwurfe berechtigt? Welche reprasentativen Aufgaben konnen und wollen Abgeordnete wahrnehmen? Worin besteht die Arbeit der Volksvertreter? Was leisten diese genau? Diese Seminararbeit soll versuchen, die verschiedenen Tatigkeiten der Abgeordneten naher zu beleuchten und die letztlich unberechtigten Vorwurfe zu entkraften. Dabei wird die Wahlkreisarbeit der Ab geordneten im Mittelpunkt stehen. Des weiteren wird der Versuch gewagt, analytisch die Auswirkungen der Wahlkreisarbeit fur die jeweiligen Abgeordneten aufzuzeigen. Die Abgeordneten der ersten Kammern der Bundesrepublik Deutschland, Österreichs und Großbritanniens stehen dabei im Zentrum der Betrachtungen. Um die Stringenz zu wahren und theoretisch fundierter die Problematik aufzeigen zu konnen, soll im zweiten Kapitel zunachst erlautert werden, was unter Reprasentation zu verstehen ist und wie verschiedene Reprasentationskonzepte aussehen. Es werden demokratietheoretische, sowie empirische Reprasentationsschemata aufgezeigt und anhand des proportionalen Frauenanteils in den Parlamenten konkret besprochen. Um im vierten Kapitel die Tatigkeitsfelder der Abgeordneten abgrenzen zu konnen, werden im dritten Kapitel die institutionellen Rahmenbedingungen der drei untersuchten Lander - vor allem das Wahlsystem betreffendbesprochen, da dieses mit entscheidend dafur ist, ob ein Abgeordneter seinen Beruf uberhaupt aufnehmen kann. Das funfte Kapitel - der Abgeordnete im Wahlkreis - bildet thematisch den Schwerpunkt dieser Seminararbeit, weshalb es nicht dem vorigen Kapitel zuzuordnen ist. Die zentrale Fragestellung lautet hier: Was genau pragt die Wahlkreisarbeit und was sind deren Ziele? Im letzten Teil dieses Kapitels soll dann die Frage geklart werden, wie groß der personliche Einfluss des Abgeordneten auf den Wahlausgang tatsachlich ist. Hierfur wird vor allem die Arbeit von Cain, Ferejohn und Fiorina (1987) herangezogen. Abschließend sollen in einer kritischen Schlussbetrachtung die zentralen Untersuchungsergebnisse zusammengefasst und der eingangs erwahnte Vorwurf durch eine Responsivitatsstudie von Brettschneider am Beispiel der BRD widerlegt werden. Daruber hinaus wird ein Ausblick auf zukunftige Forschungsschwerpunkte gegeben.