Wilhelm »Willo« Welzenbach ist der beste Bergsteiger seiner Zeit, der zwanziger und dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts. Er durchsteigt viele der großen Eiswande der Alpen, ein Dutzend davon als Erster. Seine farbigen Vortrage daruber fesseln Tausende von Menschen. 1929 fasst er den Entschluss, den 8125 Meter hohen Nanga Parbat im Himalaya zu ersteigen. Aber sein Plan wird von seinen Konkurrenten im Alpenverein, angefuhrt von Paul Bauer, hintertrieben. Dessen nationale Gesinnung zahlt jetzt mehr als Welzenbachs Konnen und Charakter. Erst 1934 kann Welzenbach an einer deutschen Expedition zum Nanga Parbat teilnehmen. Sie steht allerdings nicht unter seiner Leitung, folgt nicht seinem Plan und scheitert katastrophal.
Reinhold Messner offnet die Akte Welzenbach und lasst die Originaldokumente sprechen: Briefe, Berichte, Zeugenaussagen, Tagebuchaufzeichnungen, Expeditionsplane, Fotos. Sein Buch ist die Hommage an einen Bergsteiger, dem es nicht um Macht und Ideologie, sondern um Lebensfreude und Selbstausdruck ging. Zugleich aber ist es die hochspannende Rekonstruktion einer Intrige und einer Zeit, in der das Bergsteigen seine Unschuld verliert.