In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlange lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzahlen wollten, denn in der langeren Form kommen noch mehr Gefuhl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert! Catherine fuhlte eine Woge der Erleichterung in sich hochsteigen. Mit raschen Sprungen erreichte sie den Liegestuhl. »Tut mir leid, dass ich mich verspatet habe«, sprudelte sie hervor. »Ich musste noch « Das Wort erstarb ihr in der Kehle. Sie blickte in die weit geoffneten braunen Augen des Hausmadchens. Sanfte, unschuldige Kinderaugen, in denen noch das Entsetzen uber das Geschehene lag. Ihr Mund war halb geoffnet, als habe sie nicht mehr Kraft gefunden, um Hilfe zu rufen. Aus ihrer Brust ragte der edelsteinverzierte Griff des malayischen Dolches. Erst jetzt gewahrte Catherine, was ihr unbewusst aufgefallen war, als sie den Strand betreten hatte: Catkin miaute herzzerreißend. Catherine schrie laut auf. Stella erreichte die Klippen. Wie ein glutroter Ball ging die Sonne uber dem Meer unter, das sich in einem tiefen satten Blau zu ihren Fußen erstreckte. Allmahlich senkte sich die Dammerung uber die einsame Landschaft im Norden Schottlands. Um diese Jahreszeit Ende Mai blieb es abends lange hell. Sie schloss die Augen und atmete die reine salzige Meeresluft ein. Es herrschte Flut, und das Wasser schlug in kurzen kraftigen Wellen gegen das Ufer. Stella horte leise Schritte hinter sich, aber sie ruhrte sich nicht. Gleich wurde er die Hande auf ihre geschlossenen Augen legen und fragen: »Wer bin ich?«