Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1,7, Humboldt-Universitat zu Berlin (Philosophische Fakultat III), Veranstaltung: Mythos 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: In den funf Jahren von 1940 bis 1945 wurden auf 30 Millionen Zivilpersonen, hauptsachlich Alte, Frauen und Kinder nahezu eine Million Tonnen Spreng- und Brandbomben abgeworfen. Mehr als eine halbe Million Menschen kamen ums Leben und viele Schatze der deutschen Architektur und des Kulturguts gingen unwiederbringlich verloren. Das Leid, daß durch 'moral bombing' (so die Bezeichnung fur die systematische Bombardierung der Zivilbevolkerung) hervorgerufen wurde, ist sowohl in Deutschland als auch in allen beteiligten Landern bis heute nicht aufgearbeitet worden, wodurch viele Fragen offen bleiben. Von allen deutschen Stadten, die noch kurz vor Kriegsende durch Luftangriffe der Alliierten zerstort worden sind (z.B. Pforzheim, Wurzburg oder Wuppertal), bildet Dresden eine Ausnahme, da in keiner anderen Stadt die Erinnerung an die letzten Bombardierungen so fruhzeitig und in solchem Maße vermythisiert wurden. So wurde die Darstellung der Zerstorung der Stadt schon in der DDR stets der jeweiligen politischen Lage angepaßt und ist auch jetzt, 60 Jahre spater ein Politikum. Die Darstellung der Bombardierung von Dresden ist zu einem Mythos geworden, der seinen Ursprung 1945 hat. Er wird von einigen Verfechtern so hartnackig verteidigt, daß weder Fakten noch exakte, wissenschaftliche Beweisfuhrungen akzeptiert werden. Eine große Masse 'alter Dresdner' folgt diesem Mythos. Er ist so stark, daß kein regionaler Politiker umhin kommt, ihm Rechnung zu tragen.