Eine junge Frau besteigt an einem heißen Sommertag im Suden Frankreichs den Schnellzug Richtung Nizza. Am Ende einer stressigen Arbeitswoche erwartet sie nichts wirklich Angenehmes vom bevorstehenden Wochenende. Aber es kommt erfrischend anders. Sehr erotisch anders Die druckende Schwule des fruhen Nachmittags, das gleißende Licht der Sonne, gespiegelt vom glitzernden Meer, das trage Vorwartsdrangen des Zuges, ... ihr gegenuber ein Kerl mit schwarzem Schnauzer in elegantem Anzug, ein Macho wie aus dem Bilderbuch. "Ekelhaft", denkt sie angewidert und wendet sich abrupt von ihm ab. Doch das Schicksal hat anderes mit ihr vor. Der sizilianische Verfuhrer weiß verdammt gut, was er will. Und er lasst ihr keine Wahl. Sie scheint ihm unerklarlich wehrlos ausgeliefert. Der Zug wird beiden zum bedingungslosen Liebesnest. "Er haucht mir unerhorte Worte zu, beruhrt mit seinen Lippen meinen sonnenaufgeheizten Hals. Sein Schnauzer kitzelt meine Bruste, die Zunge schnellt hervor und sucht sich, zischelnd wie die Zunge einer Natter, des Opfers beste Stelle." Und ein wenig spater: "Zwei Finger drangen sich in meine feuchte Hohle und sein Daumen hatschelt meine Klitoris. Sie beginnt zu jubeln, ein erster Schrei. Die Knie zittern, ich muss mich an ihn klammern." Die Begierde reißt sie fort. Wie zwei hungrige Tiere, die nicht genug bekommen konnen. Doch plotzlich, viel zu fruh fur ihr Verlangen, zerstort das Kreischen der Bremsen ihre Nahe. Im Bahnhof von Nizza bleibt nur ein ubersturzter Abschied. Als sie den Zug verlasst, ist es wie der Sprung in einen Abgrund. Keine Zeit fur Handynummern ... Zwei, die, vollgesogen voneinander, allein zuruckgelassen werden. Ohne Zukunft? Ohne Wiedersehen? Packend und vital, melancholisch und verstorend.