In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie wird die von allen bewunderte Denise Schoenecker als Leiterin des Kinderheims noch weiter in den Mittelpunkt geruckt. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg uberzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren. Bernadette von Grunenberg war nervos. Die Ecole Lausanne floßte ihr immer wieder großen Respekt ein, obwohl nicht sie Schulerin dieses ehrwurdigen Internats war, sondern ihre Tochter Luisa Maria. Sie betrachtete den klassizistischen Bau, der fur all das stand, was ihrem verstorbenen Mann wichtig gewesen war. Bildung, Disziplin, und Weltlaufigkeit. Sie hatte ihm versprechen mussen, Luisa Maria hier auf der Ecole Lausanne ausbilden zu lassen. Zum Gluck war ihre Tochter ein aufgewecktes Madchen und hatte keine Probleme sich einzufugen. Ansonsten ware es ihr nicht moglich gewesen, ihrem Mann diesen letzten Wunsch zu erfullen. Bernadettes Nervositat hatte aber einen anderen Grund. Sie wurde Luisa heute davon unterrichten, dass sie jemanden kennengelernt hatte. Sie kam ohne Termin und außerhalb der offiziellen Besuchszeiten, aber ihr Anliegen schien ihr wichtig genug zu sein, und sie klopfte beherzt an die Tur des Rektors. »Herein«, erklang die tiefe Stimme des Internatsleiters. »Guten Tag, Herr Forell. Ich habe eine Bitte. Ich mochte mit Lulu etwas Wichtiges besprechen. Konnten Sie bitte veranlassen, sie aus dem Unterricht zu holen.« Bernadette hatte schnell gesprochen, als gelte es keine Zeit zu verlieren. Anton Forell rausperte sich. Er sah die schone dunkelhaarige Frau, die fur seinen Geschmack etwas zu extravagant gekleidet und zu stark geschminkt war, unverwandt an. »In unserem Internat legen wir großen Wert auf die Einhaltung von Regeln.