Der Unrechtsausgleich im mittelalterlichen Recht ist Folge einer Verletzung von Rechtsgutern der Person, insbesondere des Lebens, der korperlichen Integritat, der Ehre und der Freiheit. Im Zentrum steht die Buße, die im Tater-Opfer-Verhaltnis in verschiedenen Formen unter unterschiedlichen Voraussetzungen angeordnet war. Die Untersuchung umfasst vergleichend funf Rechtsquellen des Spatmittelalters, darunter der Sachsenspiegel als bedeutendstes Rechtsbuch des Mittelalters. Der Autor geht auf die Arten des Unrechtsausgleichs sowie die mit ihm verbundenen Funktionen der Bußzahlung ein, die vor allem im Ausgleich des durch die Verletzung eingetretenen Unrechts bestehen. Daneben beleuchtet er, ob der Unrechtsausgleich im Spatmittelalter durch das peinliche Strafrecht verdrangt worden war.