Alle Gesellschaften und Kulturen gehen unter. Es ist ihnen ein Ende, kein Ziel, gesetzt. Die Artefakte in den kuhlen Museumshallen sind stumme und zugleich ungemein beredte Zeugen vom Leben und Sterben großer Zivilisationen. Alles was ist, wurde, d.h. es war einmal nicht. Und alles, was ist, wird einmal nicht mehr sein. Jede Zelle des Korpers stirbt und wird ersetzt. Im Laufe des Lebens erneuert sich der gesamte Organismus mehrmals. Mit jedem weiteren Zyklus verlangsamt sich der Prozess der Erneuerung allerdings, bis er endlich ins Stocken gerat und das Gefuge zerbricht. Der gleiche Prozess des Werdens und Vergehens trifft auch auf die westliche Zivilisation zu. Die Zeichen ihres Verfalls sind bereits allgemein sichtbar: Geburtenruckgang, Auflosung traditioneller Wertesysteme wie der Familie, Technologisierung des Alltags, Spezialistentum, Burokratie, moralischer Relativismus und asthetische Degeneration. Dieses Buch zeigt anschaulich und fundiert die anthropologischen und sozialen Mechanismen, die hinter dem unvermeidlichen Zerfall des Westens stehen, und gibt Ausblicke auf die kommende Welt, die auf den Ruinen der heutigen wachsen kann.