Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: Sehr gut, Universitat Salzburg (Germanistik), Veranstaltung: Antike Mythologie im Mittelalter, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll der Versuch unternommen werden, Wagners Tannhauserzu beleuchten in Hinblick auf Grundgedanken und Konstanten Wagnerscher Musik- und Ideenwelten. Die Kernaussagen seines Werkes sollen hierfur an einigen wenigen ausgewahlten Stellen der Tannhauser-Dichtungentwickelt werden. Dabei scheint es mir wichtig, in besonderem Maß auf Parallelen im Wesen Richard Wagners und seiner Kunstfigur, dem 'Tannhauser, der Sanger der Liebe' einzugehen und zu untersuchen, wie es um die scheinbar antagonistischen Entwurfe derVenus Uraniain der Gestalt Mariens und der Venus Cypriain Gestalt der heidnische Gottin der Liebe bestellt ist. In welchem Verhaltnis stehen sie zur Person Heinrich Tannhausers und was fur eine Rolle kommt in diesem Zusammenhang Elisabeth zu? Auf stoff- und motivgeschichtliche Details der Wagnerschen Textdichtung und ihre Übereinstimmung mit den zugrunde liegenden Sagenkreisen und literarischen Ausformungen in Werken anderer (romantischer) Dichter werde ich - aufgrund des beabsichtigten Textumfangs - nicht naher eingehen; ein komparatistisches Vorgehen empfiehlt sich allenfalls mit der satirischen Behandlung des Tannhauser-Stoffs bei Heinrich Heine. Umso interessanter scheint mir die skandalreiche Rezeptionsgeschichte2dieser Zugoper und das Phanomen des Wagnerismus, das bis heute andauert und mit der Pariser Erstauffuhrung des Tannhausers am 13. 3. 1861 - einer der großten europaischen Theaterskandale und dem beruhmten Essay von Charles Baudelaire seinen Anfang nahm.