Auf funf Erdteilen war Roger Willemsen unterwegs, um seine ganz personlichen Enden der Welt zu finden. Manchmal waren es die großen geographischen: das Kap von Sudafrika, Patagonien, der Himalaja, die Sudseeinseln von Tonga, der Nordpol. Manchmal waren es aber auch ganz einzigartige, individuelle Endpunkte: eine Bahnstation in Birma, ein Bett in Minsk, ein Fresko des Jungsten Gerichts in Orvieto, eine Behorde im kriegszerrutteten Kongo. Immer aber geht es in diesen grandiosen literarischen Reisebildern auch um ein Enden in anderem Sinn: um ein Ende der Liebe und des Begehrens, der Illusionen, der Ordnung und Verstandigung. Um das Ende des Lebens - und um den Neubeginn. "Heute waren die Wolken eine Sehenswurdigkeit, nicht geringer als die Berge. Von ihrem Anblick ruhte ich mich aus, bis ich hungrig wurde. Da war es vier Uhr fruh, alles schlief, und ich tappte durch die Gange. Um halb sieben Uhr fiel mir eine Frau aus dem Aufzug entgegen, betaubt von Insektenspray. Ich hielt sie kurz im Arm. Glucklich fuhlten wir uns beide nur, weil der Insektenspray so stark war. 'In dieser Gegend', sagte sie, 'entwickeln sich alle Dinge dramatisch.'"