Die Frage nach dem Sinn des Lebens zahlt zu den sogenannten »großen Fragen« der Philosophie. Anders als etwa die Frage nach dem guten Leben ist sie jedoch kein ethisches Problem, sondern stellt in umfassenderem Sinne die Vorstellungen des Menschen von einem guten Leben in einen Zusammenhang mit seinen Vorstellungen von der Welt. Weshalb fallt es gerade dem modernen Denken anders als etwa dem antiken so schwer, auf die Frage nach dem Sinn des Lebens uberzeugende Antworten zu finden? In einem materialreichen Durchgang durch die Philosophiegeschichte seit der Antike arbeitet der Autor die ideen-, begriffs- und philosophiegeschichtlichen Bedingungen der Moglichkeit heraus, in der Moderne die Frage nach dem Sinn des Lebens uberzeugend zu beantworten. Die Philosophie hat seit Beginn der Neuzeit einen dialektisch hochst ambivalenten Bruch mit vormodernen Sinnantworten vollzogen, die einerseits hartnackig prasent bleiben, andererseits einem dem Naturalismus verpflichteten Denken aber fremd geworden sind. So wird die moderne Philosophie die Frage nach dem Sinn des Lebens zwar nicht los, begibt sich jedoch zugleich der Denkmittel, sie noch vernunftig beantworten zu konnen.