Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1,3, Universitat Erfurt (Philosophische Fakultat), Veranstaltung: Mohammed in Anlehnung und Distanz zu Judentum und Christentum und der islamische Monotheismus, 4 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Zeit nach Muhammads Tod im Jahr 632, sah sich die islamische Welt mit dem Problem beauftragt, die Nachfolge des Propheten zu regeln, da dieser selbst keine Regelung festgelegt hatte. Viele Anhanger Muhammads, vor allem in Medina, konnten zunachst nicht glauben, dass der Prophet gestorben war. Alte Gegensatze drohten wieder aufzubrechen. In den verschiedenen Vorstellungen, wie der Nachfolger des Propheten zu wahlen ist, spiegelten sich auch verschiedene politische und religiose Interessen wieder. Dass die islamische Welt nicht gleich nach dem Tod Muhammads zerbrach, war zunachst einer kleinen Gruppe der engsten Vertrauten und Wegbegleiter Muhammads zu verdanken, die Abu Bakr an die Spitze der islamischen Gemeinde brachten. Er und sein Nachfolger Omar schafften es die Theokratie zu starken und das islamische Reich weiter auszudehnen. Allerdings lagen schon in der Wahl Abu Bakr als Chalif, und dem Übergehen Alis, die Wurzeln fur das spatere Schisma der Umma in den schiitischen und sunnitischen Islam im Jahre 680. Abu Bakr (632 - 634) und Omar (634 - 644) starkten das islamische Reich durch geschickte Reformen im Verwaltungs- und Finanzbereich und konnten so die unterschiedlichen Interessengruppen bundeln. Auch hatten sie die dazu gehorige starke Personlichkeit, die ein solches Amt fordert. Diese Fahigkeiten hatte deren Nachfolger Uthman allerdings nicht mehr. Er wusste sich nur dadurch zu helfen, indem er die wichtigsten Stellen mit Mitgliedern seines Klans besetzte, was Unmut in der islamischen Gemeinde hervorrief und erneut die Frage aufbrachte, inwieweit Uthman als Chalif legitimiert war, bzw. unter welchen Kriterien der Chalif zu wahlen sei. Als es nach der Ermordung Uthmans endlich Ali schaffte als Chalif gehuldigt zu werden, brachen die Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Interessengruppen wieder in vollem Umfang auf. Viele verweigerten die Huldigung Alis und rebellierten z.T. offen gegen ihn. In dieser Zeit kam es zu Ausbildung verschiedenster Ansichten uber die Wahl des Chalifen und somit auch zur Bildung verschiedenster islamischer Gruppen. Eine dieser Gruppen waren die Charigiten, welche die Ansicht vertraten, dass nur derjenige Chalif werden kann, welcher der Frommste aus der Gemeinde war und wenn es ein schwarzer Sklave ware.1 Fester Bestandteil der Argumentation der Charigiten war auch die Überzeugung, dass nur Gott allein diese Wahl treffen kann.