Als er nun auf einer aus Gras geflochtenen Totenbahre zum Dorf zuruckgetragen wurde und die Frauen seines Hauses sich mit grunen Blattern bedeckten und Arm in Arm die Dorfstraße entlang den Totentanz tanzten, klang ihr Gesang nicht sehr traurig, und ihr Schritt war frohlicher und lustiger, als er bei dieser Gelegenheit hatte sein sollen. D'wiri, ein alter Mann, der alle Tanzschritte genau kannte, sah es von seiner Hutte aus und sagte entrustet, daß die Frauen schamlos seien. Aber er war alt und furchtete außerdem, daß bei seinem eigenen Tode die guten Sitten außer acht gelassen werden konnten, wenn man derartigen Ausschreitungen nicht beizeiten entgegentrate. Als M'lama, das Weib des G'mami, sah, daß ihr Herr und Gebieter in einem Boot zu den Inseln in der Mitte des Stromes gerudert wurde, wo er begraben werden sollte, klagte sie noch wahrend der vorgeschriebenen Zeit um ihn, dann wusch sie am Flußufer den Staub von ihrem Korper und ging in ihre Hutte zuruck. Und alle Trauer um den Toten war mit dem Staub und der Asche weggewaschen worden. Viele Monde wechselten am Himmel, ehe M'lama ihre außerordentlichen Gaben zeigte. Man sagte, daß ihre Krafte sich zum ersten Male in einer Nacht nach einem großen Sturm kundtaten, als die Blitze wie Schloßen auf den Strom niederfuhren. Selbst der alte D'wiri konnte sich nicht an ein ahnliches Unwetter erinnern. In dieser Nacht brachte die Frau eines Jagers ihr sterbendes Kind in die Hutte der Witwe. Es hatte eine Fischgrate verschluckt, die ihm im Halse steckengeblieben war, und es war schon beinahe erstickt. M'lama streckte ihre Hand aus, legte sie auf den Kopf des Kindes ...