Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediavistik, Note: 2, Technische Universitat Dresden (Institut fur germanistische Mediavistik), Veranstaltung: Das Nibelungenlied, Sprache: Deutsch, Abstract: Hortraub und Hortforderungsszene beschaftigen die Nibelungenlied (NL)-Rezeption seit Anbeginn. Wahrend uber den Hortraub eine Art 'stillschweigender Konsens'1 besteht, hat die Hortforderungsszene die Forschung vor einige unbewaltigte Fragen gestellt2, die an spaterer Stelle noch genauer beleuchtet werden sollen. Da die Hortforderungsszene der Moment ist, in dem die unterschiedlichen triuwe-Konzepte aufeinanderprallen und im unausweichlichen Desaster enden, soll die Wertigkeit und Definition von eben diesem triuwe-Begriff im folgenden untersucht werden. Marie-Luise Bernreuther macht ihre Interpretation unter anderem an diesem mittelalterlichen triuwe-Prinzip fest: ' ...inwieweit im 'Nibelungenlied' die Abweichungen einzelner Protagonisten von (...) normativen Regeln zur Katastrophe fuhren oder ob nicht gerade die konsequente Erfullung der geforderten Verhaltensschemata ( triuwe zum Herrschaftsverband; triuwe zum einzigartigen Minnepartner) zu der unheilvollen Konfrontation gleich werthafter, aber antagonistischer Bestrebungen fuhrt...'3 Desweiteren werden die unterschiedlichen Loyalitaten Hagens und Kriemhilds betrachtet und deren Aufeinandertreffen ausgewertet. Die Arbeit schließt mit den Beobachtungen zur Rezeption der Interpretation der Hortforderung durch die Autorin. 1 Marie-Luise Bernreuther: Motivationsstruktur und Erzahlstruktur im 'Nibelungenlied' und in der 'Klage'. Greifswald 1994, S.59 2 Ebd., S. 109 3 Ebd., S. 10