Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1, Universitat Hamburg (Asien Afrika Institut), 114 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die von Ayatollah Khomeini konzipierte und religios sowie vernunftsmaßig legitimierte Herrschaft des Rechtsgelehrten hat in der Islamischen Republik Iran auch 27 Jahre nach ihrer Grundung Bestand. In einer globalisierten und in allen Lebensbereichen der Modernisierung verpflichteten Welt erweisen sich die ideologischen Fundamente im Gottesstaat als weitestgehend stabil. In Anbetracht dessen werden in der vorliegenden Magisterarbeit die folgenden Fragen gestellt und so weit wie moglich beantwortet: von welchen historischen Errungenschaften der Schia in Iran profitierte Khomeinis Staatsideologie? Welche Rolle spielen Dogmatismus, Überlieferung, Verstand und Mystik innerhalb seiner Denkweise? Worin liegen die grundlegenden Widerspruche und die theoretische Inkonsistenz der Staatsideologie Khomeinis, die Eingang in die Verfassung fand? Inwiefern konnte Khomeinis Staatsideologie, seine Vorstellungen von einem idealen islamischen Staat und einer 'wahren' und 'gerechten' islamischen Gesellschaft verwirklicht werden? Welchen Nutzen zog die iranische Bevolkerung aus den umfassenden Wandlungsprozessen seit der Politisierung der Geistlichkeit und der Re-Islamisierung von Staat und Gesellschaft? Bei der Beschaftigung mit diesen komplexen Fragen ist zu erwarten - so die Hauptthese der Arbeit -, dass zwangslaufig Diskrepanzen und Widerspruche zwischen ideologischem Anspruch und der Wirklichkeit in dem Gottesstaat entstehen mussten, da Khomeinis Weltanschauung teilweise zu einer vereinfachenden und polarisierenden Sichtweise neigt. Die Untersuchung eben solcher Antagonismen steht im Vordergrund dieser Arbeit und bildet ihren gedanklichen Rahmen.