Simmels Abhandlungen "Die Krisis der Kultur" (1916) und "Der Konflikt der Kultur" (1918) bilden den Abschluss einer Reihe von Schriften, in denen sich der Berliner Philosoph mit der Kultur seiner Zeit auseinandersetzt. Seine Analysen, die den Umbruch der gesellschaftlichen Ordnungen in Europa nach dem 1. Weltkrieg bereits erahnen lassen, beschreiben einen Ăbergangszustand, in dem ein grundlegender Kulturwandel in der Gesellschaft im Gange ist, sich das Neue aber noch nicht endgultig etabliert hat. Ein gesellschaftliches Phanomen, das interessante Bezuge zur aktuellen Situation aufweist - weshalb sich die Lekture nicht nur fur Fachwissenschaftler lohnt. Wie alle anderen Veroffentlichungen in der Klassiker-Reihe der ofd edition wurden die beiden Schriften aufwendig neu editiert und dabei zugleich den aktuellen Rechtschreibregeln angepasst. Inhaltliche Analysen und Autorenportraits helfen dem Leser, den historischen und kulturellen Kontext der Texte besser zu verstehen.