Schreiben war fur Ernst Jandl immer ein Akt der Er-Schopfung im besten Sinn: Ausschopfung aller Moglichkeiten des Literarischen bis hin zum vermeintlichen Zusammenbruch in der heruntergekommenen Sprache. Das Programm eines Schreibens als Aufs-Spiel-Setzen der gesamten Existenz zieht sich als roter Faden durch die Essays zur osterreichischen Literatur, die Helmut Neundlinger nun vorlegt. Ausgehend vom wohl konstruktivsten Sprachzertrummerer aller Zeiten, zieht der Autor Kreise in naheliegende ebenso wie uberraschende Nachbarschaften Jandl'scher Experimentierlust. Im Fokus stehen dabei weltneugierige, wandellustige Außenseiter wie Anselm Gluck, Erwin Einzinger oder Christian Loidl. Die Lust am begibt sich auf die Suche nach der Lust im Text, den Freuden des Sich-Öffnens vermeintlich vereinzelter Sprach-Welten.