In der Schule haben wir gelernt, das heutige Deutschland sei schon immer von germanischen Stammen besiedelt gewesen. Nur in historisch begrenzter Zeit, namlich etwa vom sechsten bis zum zwolften Jahrhundert, hatten in Mitteldeutschland, dem heutigen Ostdeutschland, Slawen gewohnt. Die seien dort irgendwie "eingesickert". Wie aber kommt es, dass im Gebiet zwischen Elbe/Saale und Oder mehr als vier Funftel aller Ortsnamen slawischer Herkunft sind? Noch deutlicher wird es bei den Flurnamen. Um dieser Frage nachzugehen, begibt sich Gunter Wermusch auf eine Entdeckungsreise, die ihn bis in das zweite Jahrtausend vor der Zeitenwende fuhrt. Er hinterfragt dabei Homers Epen uber den Trojanischen Krieg, sucht nach der Identitat von Gestalten aus dem Alten Testament und befasst sich mit der Auslegung antiker Inschriften, wie etwa auf der Nautenstele von Notre Dame. Immer wieder stoßt er dabei auf die uralte Sprache der Véneter, in der sich schon die Troer, die Véneter in Oberitalien und auch die keltischen Gallier verstandigt haben.