Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 3,0, Ruhr-Universitat Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Liebe... Was ist die Liebe?! Es ist nicht einfach, das Wesen der Liebe in Worte zu fassen. Viele verschiedene Formen der Liebe begegnen uns im Alltag - die Liebe zwischen Eltern und Kind, die Liebe zu Freunden, die Liebe zum Leben, die Liebe zu Gott. Diese Arbeit beschaftigt sich uberwiegend mit der partnerschaftlichen Liebe, mit der romantischen Liebe zwischen zwei Menschen, aber auch mit der Liebe Gottes, welche aus theologischer Sicht als der Prototyp der Liebe gilt. Es ist - wie erwahnt - schwer und komplex, das Wesen der Liebe in Worte zu fassen. Es gibt unterschiedliche subjektive Definitionen daruber, was Liebe ist. So individuell die Menschen sind, so individuell sind auch die subjektiv gemachten Erfahrungen mit der Liebe und den Auffassungen bezuglich dergleichen. Erich Fromm thematisiert in seinem Werk 'Die Kunst des Liebens' den Akt der Liebe als eine Fahigkeit, welche es zu erlernen gilt. Beim Lesen dieses Buches erinnerte ich mich an einen Text von Jurgen Gerhards, in welchem er die Entstehung von Emotionen als einen interpretativen Prozess beschreibt. Emotionen entstehen demnach durch das Interpretieren und Bewerten einer Situation - die Liebe fallt in die Kategorie der Emotionen. Auf der einen Seite stand also die Liebe als eine Fahigkeit, als statisches Element. Und auf der anderen Seite die Liebe als dynamisches Element, als Ergebnis einer Interpretation. Zu Beginn dieser Arbeit war ich zunachst ambitioniert zu untersuchen, was denn die Liebe nun sei, eine Fahigkeit oder ein interpretatives Produkt. Doch mit zunehmendem Lesen meiner verwendeten Literatur konstatierte ich, dass jene Perspektive von der Liebe als Fahigkeit den dynamischen Aspekt (also Emotionsentstehung durch das Bewerten einer Situation) nicht zwingend ausschließt und umgekehrt. Vielmehr konnte man sagen, dass jenes Wesen der Liebe beide Aspekte umschließt. Wenn man eine Situation bewertet und interpretiert, spielt auch die psychische Komponente eine wichtige Rolle. Wenn die Psyche nicht gesund ist, wenn also auch die Liebesfahigkeit eingeschrankt ist, hat dieses einen immensen Einfluss auf subjektive Bewertungen. Unverarbeitete Erlebnisse, Verletzungen und Krankungen werden in den subjektiven Bewertungen sichtbar. Es werden Abwehrmechanismen eingesetzt, die Realitat kann nicht unvoreingenommen betrachtet werden. Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich nun mit diesen beiden Aspekten, der Fahigkeit zur und Interpretation von Liebe.