Die Mitte des Universums: Band 26, Kapitel 105-107

Der Wandventilator war an und drehte sich träge im 90-Grad-Winkel über das Bett hinweg, was den Slip jedes Mal, wenn die Luft über ihn strich, leicht zum Zittern brachte.

Als Richard mit seiner erzschönen, aber spröden Kollegin Nguyet eine Affäre beginnt, ahnt keiner der beiden, wie turbulent und facettenreich ihre Liaison werden wird. Über die Jahre wachsen nicht nur die Vertrautheit, sondern auch die Versautheit der beiden, und sie begegnen auf ihrer ausgedehnten Tour der Lust auch Gleichgesinnten, bis sich in der verschlafenen Kleinstadt in der Mitte Vietnams sogar eine Orgienrunde formt.

Diesmal öffnet Nguyet die Tür in einem ungewöhnlich aufreizenden Kleid und gibt mit einer einzigen flinken Handbewegung die Marschrichtung für ihr Rendezvous mit Richard vor, bei dem sie alle ihre Reize einsetzt, um ihn zum Kauf des leerstehenden Hotels zu bewegen.

Ideal, wie das imposante Gebäude für sinnliche Stelldichein ist, treffen sich die beiden in der darauffolgenden Episode erneut dort, wobei auch diesmal Nguyet wieder inspiriert und das sinnliche Spiel charmant beflügelt.

In der langen, finalen Novelle trifft Richard dann endlich seine ehemalige Lieblingsschülerin Anna wieder. Die beiden fahren an einem trägen, heißen Sommertag mittags an den Strand, wo er sich in einem verhängnisvollen Moment richtig entscheiden muss, damit seine Beziehung zu ihr dort nicht abrupt mit einem Eklat endet.

So unterschiedlich Richards Begegnungen mit den jungen Damen in dieser Serie auch sind, haben sie eines gemeinsam: Sie sind lebensbejahende Bestrebungen vonseiten der jungen Frauen, sich mit seiner Bestärkung von rigiden, einengenden Moralvorstellungen zu lösen.

Alle Novellen der langen Serie spielen in der vietnamesischen Provinz zwischen 2018 und heute und ergeben sich aus der repressiven offiziellen Sexualmoral, der darunter liegenden südostasiatischen Lockerheit in sinnlichen Dingen sowie der Neugier auf den so ziemlich einzigen Ausländer in der Kleinstadt.

Zum Einstieg in die lange Serie eignet sich jeder Band dieser frech-frivolen Folgen hier, die allesamt schwungvoll, detailverliebt und heiter erzählt sind. Ohne Tabus spüren sie den Quellen und der Dynamik erotischen Begehrens nach und ziehen den Leser in den Bann einer exotischen Welt.

Der Autor dieser umfangreichen Reihe erotischer Geschichten lebt seit nunmehr zehn Jahren in Südostasien. Nach ausgedehnten Aufenthalten in den USA und der Südsee, wo er drei Jahre lang an einem Community College unterrichtete, ließ Richard sich 2014 in Vietnam nieder. Natürlich zieht sich seine unsterbliche Liebe zu südostasiatischen Frauen durch alle seiner Novellen.

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