Studienarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Osnabrück, Veranstaltung: Linguistische Analyse frühneuhochdeutscher Quellen, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die für die vorliegende Arbeit ausgewählte Bibel des Johann Piscator erschien in den Jahren 1602-1604 auf Wunsch des Grafen Johann VI. und sollte nach der Übersetzung Luthers mit Erklärungen und Lehren herausgegeben werden. Der Konflikt, der daraus entstand, spiegelte die Uneinigkeit der Reformanten in Deutschland wieder. Die Spaltung der reformierten Bibeln in den Bereich der Neustadter Bibel und den der Piscatorbibel stellte die Reformierten vor die Wahl, entweder weiterhin der Neustadter Bibel unter Beibehaltung der Übersetzung Luthers zu folgen oder aber den neuen Weg der Piscatorbibel mit der Neuübersetzung des Grundtextes zu gehen. Thema dieser Seminararbeit ist jedoch nicht der oben genannte Konflikt, sondern der linguistische Unterschied zwischen der Piscatorbibel und der Bibel Martin Luthers. Im Verlauf dieser Arbeit soll herausgearbeitet werden, inwieweit Unterschiede bestehen und welche Folgen sie für das Verständnis des Lesers haben. Es wurden folgende Phänomene aus dem ersten Buch Moses, die Genesis, herausgesucht: Die Substantive, die Verben und andere Phänomene, die auch häufig vorkommen und wichtig erscheinen. Das Hauptaugenmerk wird hierbei auf die Piscatorbibel gerichtet und die Lutherbibel als Vergleich angeführt. Folglich geht es nicht nur um die Unterschiede zwischen den beiden Bibeln, sondern inwieweit die Piscatorbibel fortschrittlicher und in der Sprache ausgefeilter ist. Ein kurzer Lebenslauf Piscators soll zunächst zur eigentlichen Analyse hinführen.